Cannabinoide
Medizinisches Cannabis bei Krebs
Geschichte
Cannabis sativa wird bereits seit mehreren Jahrtausenden als Arzneipflanze verwendet. Im Mittelalter war Hanf fester Bestandteil der Volksmedizin, unter anderem auch bei Hildegard von Bingen, die Hanf in ihren Schriften erwähnt.
Wirkungsweise
Cannabis ist bisher hauptsächlich als psychotrope und psychoaktive Substanz bekannt. Die Verwendung von Cannabis für medizinische Zwecke, wie z.B. bei Schmerzsyndrom und Kachexie, stammt allerdings aus alten Zeiten. Der Mensch verfügt über ein körpereigenes Endocannabinoid-System, das neben seiner Funktion im zentralen Nervensystem auch an der Steuerung des Immunsystems beteiligt ist.
Das Endocannabinoid-System umfasst u. a. die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2. Diese Rezeptoren werden durch Cannabinoide aktiviert. Beide Rezeptoren modulieren verschiedene Ionenkanäle. Schmerzlinderung, Appetitsteigerung und Muskelentspannung werden durch CB1-Rezeptoren vor allem im zentralen Nervensystem (ZNS) vermittelt, aber auch im peripheren Nervensystem exprimiert. CB2-Rezeptoren findet man im peripheren Nervensystem und auf den Zellen des Immunsystems. Hier im Immungeschehen setzt auch die anti-proliferative, also anti-tumorale Wirkung an.
Inhaltsstoffe
Wissenschaftlich am besten untersucht sind die Cannabinoide Cannabidiol (CBD) und Dronabinol (THC). Die Abkürzung THC umfasst die gesamte Klasse der Delta-9-Tetrahydro-cannabinole, der auch Dronabinol angehört. Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Hanfpflanze, botanisch Cannabis sativa L, sind die sogenannten Cannabinoide. Die Pflanze enthält ca. 70 verschiedene davon und unzählige Terpene und Polyphenole.
Anwendung
Die anti-tumorale Wirkung wurde in unzähligen Studien und auch durch Anwenderberichte aus Kliniken u.a in Israel und den USA belegt. Sie wird jedoch hierzulande bis dato nicht anerkannt. Im Vergleich zu chemischen Mitteln und Zytostatika ist der Einsatz von CBD in Form von Öl, Kapseln, Creme oder auch als Tee ohne Nebenwirkungen. Es gibt weltweit keinen einzigen Bericht über eine mögliche Schädlichkeit von natürlichen Cannabinoiden – weder aus dem Labor noch aus dem klinischen Bereich. Auch in unserem Zentrum konnten wir bisher keine Nebenwirkungen feststellen.