Galvanotherapie
Die Galvano-Therapie bietet eine Möglichkeit der Krebstherapie für Patienten, die der Standardtherapie nicht mehr zugänglich sind oder diese nicht in Anspruch nehmen wollen. Häufig werden wir von Patienten gefragt, warum so wirksame Verfahren wie die Galvano-Therapie nicht allgemein bekannt sind. Es ist in der Tat erstaunlich, denn die Galvano-Therapie wird seit vielen Jahrzehnten in der Behandlung bösartiger und auch gutartiger Erkrankungen eingesetzt. In dieser Zeit zeigten nicht nur unzählige Behandlungserfolge, dass diese Methode funktioniert. Es wurde viel Forschung zu den Grundlagen der Therapie betrieben und deren Wirksamkeit bei unterschiedlichen Krebsarten klinisch untersucht.
Wirkweise
Wirkweise
Bei der Galvano-Therapie wird ein Spannungsfeld aufgebaut. Das geschieht in der Regel durch wenigstens zwei in den Tumor eingebrachte Elektroden, die dann mit einer Gleichspannungsquelle verbunden sind. Diese Gleichspannung führt zur Elektrolyse, eine chemische Reaktion, die eine pH-Wert-Verschiebung nach sich zieht. Diese pH-Wertverschiebung ist in dem behandelten Areal so extrem, dass die Zellen in unmittelbarer Umgebung nicht überleben können. Das heißt im Klartext, das auf diese Weise gezielt die Zellen abgetötet werden können, die erkrankt sind. Die gesunden Zellen sowie die gesamte Funktion des Organs bleiben erhalten. Es werden also beispielsweise nur die Zellen in der Prostata behandelt, die auch bösartig sind, die übrigen, gesunden Zellen bleiben ebenso wie die Funktion der Prostata intakt. Genauso verhält es sich bei der Behandlung von Lymphknoten-Metastasen: Es werden nur die Lymphknoten behandelt, die auch wirklich befallen sind, alle Lymphbahnen und die übrigen Lymphknoten bleiben intakt.
Weitere Effekte einer Behandlung mit der Galvano-Therapie sind die Entstehung von Nekrosen (abgestorbene Tumorzellen) um die Elektroden, Aktivierung des Immunsystems, antimetastatischer Effekt, gestörte Durchblutung des Tumorgewebes, reduzierte Zellteilungsrate.
Anwendung
Die Galvano-Therapie wird bei folgenden Erkrankungen ambulant angewendet: Brustkrebs, Prostatakrebs/gutartige Prostatavergrößerung, Hautkrebs, Lymphknotenmetastasen, Zungenkrebs, bösartige Wucherungen der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane.
Ablauf
Der erste Termin ist immer ein Erstgespräch. Hier erfolgt eine ausführliche Sichtung von bereits erhobenen Befunden sowie die Erläuterung der Wirkmechanismen der Galvano-Therapie und mögliche Risiken. Patienten, die zur Behandlung zu uns kommen, verbringen ca. drei Stunden bei uns. Sie erhalten die Therapie in örtlicher Betäubung, somit schmerzfrei, und verlassen dann die Tagesklinik wieder. Abhängig von der Größe des Tumors muss die Behandlung zweimal oder öfter erfolgen. Im Anschluss erfolgen engmaschige Verlaufskontrollen.